Kosmetikinstitute Life in Berlin, Schöneberg

Ausbau

Die Ladeneinheit mit zwei breiten Schaufenstern, aber nur sehr geringer Raumtiefe war für ein Kosmetikstudio mit zwei unabhängigen Behandlungsräumen nicht wirklich geeignet.
Da ein Kosmetikstudio im Schaufenster nichts zu zeigen hat, was dem Bedürfnis der Kunden nach Diskretion nicht widerspricht, wurde der Raum der Länge nach geteilt: vorne Empfang und Tresenbereich, hinten, den Schaufenstern abgewandt, die beiden Behandlungsräume.

Die Abtrennung erfolgt durch eine lange geschwungene Wand, die sich wie ein wehender Vorhang durch den gesamten Raum zieht und dadurch besonders raumsparend diverse Funktionen aufnehmen kann.
Der gesamte Empfangsbereich wird zur Schaufensterzone, die geschwungene Wand wird das eigentliche Ausstellungsobjekt.
Der geschwungene Raumteiler will weniger als trennendes Element, sondern vielmehr als `Verwandler´ wahrgenommen werden.
Der Kunde, der sich durch sie hindurch in die Behandlungszone begibt, tritt verwandelt wieder hervor.
Die mit scheinbar dreidimensionalen Motiven bedruckte Oberfläche, scheint sich aufzulösen.

Wie ein wehender Schal will die Wand erscheinen, um der faktischen räumlichen Enge auszuweichen und um der Wand, die ansonsten drohte, zur `Schamwand´ zu werden, eine eigene `Magie´ zu verleihen.

Im Repräsentationsbereich muss die Illusion perfekt sein, Konstruktion bleibt unsichtbar und selbst die Durchgänge in die Behandlungszone sind als `Tapetentüren´ ausgebildet.
In den Behandlungsräumen selbst gibt es nicht viel zu verstecken – vor wem auch?
Intimität kennt keine Geheimnisse.

Sobald man durch die `magische Wand´ hindurch vom Kommunikationsraum in den Behandlungsraum tritt, wechselt die `Welt der gesprächigen Struktur´ in eine `Welt der ruhenden Farbe´.

Berlin Schöneberg, Berliner Straße 161

Ort
Berlin, Schöneberg

Bauherr
privat

Leistungsphasen
Lp1 – Lp8

Fertigstellung
2018

Entwurf, Realisierung
BvdM Architekten, Berlin

Fotos
Zoé Beausire