Ev. KG Zum Heilsbronnen
Umbau der Gemeinderäume
In den späten 50´er Jahren und 70´er Jahren wurden die zu Kriegszeiten ausgebrannte Kirche `zum Heilsbronnen´ und der Kirchenvorhalle im Turmbereich durch den Künstler Hans Joachim Burgert gestaltet.
Die Tatsache, dass dieser Kirchenkomplex sowohl das Früh-, als auch das Spätwerk eines bedeutenden Künstlers beherbergt, macht diesen kunsthistorisch und raumkünstlerisch besonders bedeutsam.
Kassettendecke des Kirchenvorraumes.
Der Komplex aus Kirche und Gemeindehaus fügt sich in die Blockrandbebauung der Heilbronner Straße ein.
In der Straßenfront markiert sich die Kirche durch eine ihren mittig angeordneten massiven Turm.
Im Fuß des Turmes befindet sich die Vorhalle mit bemalter Kassettendecke. Darüber erstrecken sich die Gemeinderäume über das gesamte 1. OG des Vorderhauses. Der eigentliche Kirchenraum füllt fast das gesamte Blockinnere.
Für eine barrierefreie Erreichbarkeit der Gemeindesäle im 1. OG des Vorderhauses, musste der bestehende Aufzug ertüchtigt und der Boden im Turmbereich um ca. 50 cm auf das Niveau der angrenzenden Räume abgesenkt werden.
Die gestalterischen Auswirkungen auf die darunter in der Kirchen-Vorhalle befindliche Kassettendecke von H.J. Burgert, galt es in Abstimmung mit dem Denkmalsamt möglichst gering zu halten.
Die Kassettendecke wurde exakt dokumentiert, ausgebaut, eingelagert, restauratorisch behandelt und nach Beendigung der Arbeiten wieder eingebaut.
Der zur Erreichung der Barrierefreiheit notwendigen Verringerung der Deckenhöhe der Kirchen-Vorhalle konnte durch die Modifikation der Deckenunterkonstruktion entgegengewirkt werden.
Im Obergeschoss wurden die Räume des Gemeindebüros als öffentliche Anlaufstelle den kommunikativen Anforderungen angepasst.
Eine Glastrennwand ermöglicht heute Sichtbeziehungen zwischen Pfarrbüro und dem ehemaligen Vorflur, der heute als Tageslichtfoyer deutlich aufgewertet ist.
Um im Pfarrbüro das nötige Maß an Privatheit und Diskretion zu ermöglichen, wurden die Glasflächen teilweise mattiert ausgeführt.
Die Mattierung nimmt die künstlerische Ausgestaltung des schmiedeeisernen Tores der Taufkapelle von H.J. Burgert auf.
Die beiden vorhanden Säle werden durch geschickte Vergrößerung des bestehenden Mauerdurchbruches in der Gebäudemittelwand optisch zu einer Einheit verschmolzen.
Hierfür musste ein bestehender Wanddurchbruch zu beiden Seiten erweitert werden
Aus Gründen der Nachhaltigkeit und um die Baukosten zu reduzieren, wurde die Bestandskonstruktion erhalten und gemeinsam mit den neuen Unterzügen auf gemeinsamen Stützen abgelagert.
Berlin Schöneberg, Heilbronner Straße 20
Ort
Berlin Schöneberg
Bauherr
ev. Kirchengemeinde Zum Heilsbronnen
Leistungsphasen
Lp1 – Lp8
Fertigstellung
2019
Skizzen, Entwurf, Realisierung
BvdM Architekten, Berlin
Fotos
Zoé Beausire